Dass sich die Aufgaben der Feuerwehren schon lange nicht mehr auf das alleinige Löschen von Bränden beschränkt, zeigt sich seit Jahren in Statistiken. So bilden auch bei uns technische Einsätze die Mehrheit unserer Ausrückungen!

Grund genug um die Monatsübung im Juli als Einsatzübung auszuführen!

Nach einer kurzen Begrüßung durch Kommandant Stellvertreter BI Wolfgang Knie übernahmen die beiden Übungsorganisatoren das Wort und kündigten eine automatische Alarmierung über die Fahrzeugtablets für 19:10 Uhr an. Besonderheit dabei war, dass im Alarmtext keine Einsatzadresse, sondern nur Koordinaten übermittelt wurden – es musste daher direkt mit den Tablets navigiert werden.

Bereits drei Minuten später trafen beide Fahrzeuge an der Übungsstelle – dem Parkplaztz vom Sportplatz Enzersfeld – ein. Sie fanden einen Mercedes Kombi vor, der zum einen auf der Fahrerseite unzugänglich war und zum anderen mit der Schaufel eines Traktors frontal kollidierte.

Der Einsatzleiter bemerkte sofort die beiden eingeklemmten Personen im PKW und informierte sich umgehend über deren Gesundheitszustand. Nach einer kurzen Absprache mit den beiden Gruppenkommandanten wurde die Mannschaft eingeteilt und mit der Menschenrettung begonnen.

Die Bereitstellungsplane wurde hergerichtet und bestückt!

Wenige Augenblicke später wurde auch der verletzte Fahrer des Traktors bemerkt und anschließend mit Hilfe des Spineboards aus der erhöhten Position der Fahrerkabine gerettet. Anschließend wurde der verletzten Person zu Übungszwecken ein Druckverband angelegt und durchgehend betreut. Hierfür wurden Übungsverbandskästen hergenommen!

Nachdem die Person auf der Rückbank des Mercedes in der Zwischenzeit mit einer Decke geschützt wurde, begann man mit dem Glasmanagement (kontrolliertes Entfernen der Scheiben). Anschließend wurde mit dem hydraulischen Rettungssatz die Türe entfernt. Die zweite Person konnte gerettet werden!

Die Befreiung der dritten Person stellte sich aufgrund ihres Gesundheitszustandes und der Position im Fahrzeug als äußerst mühsam dar. Nachdem die Beifahrertüre mit Schere und Spreizer entfernt war, begann die Mannschaft mit der Personenrettung. Da der Fahrer allerdings während der Aktion kollabierte, entschied man sich dazu ein Stiffneck anzulegen und sie mittels Rundschlinge aus dem Fahrzeug zu ziehen. Um den Vorgang zu erleichtern und die Person zu stabilisieren, kam erneut das Spineboard zum Einsatz.

Nachdem ein Teil der Mannschaft nach der Übungsnachbesprechung mit dem Zusammenräumen begann, durfte interessierte Mitglieder noch etwas mit dem hydraulischen Rettungssatz aus dem RLFA hantieren.

Besonders gefreut hat uns die aktive Teilnahme einer neuen Interessierten an unserer Freiwilligen Feuerwehr. Sie war im Zuge der Übung für die Betreuung der verletzten Personen im PKW zuständig und meisterte diese Aufgabe mit Bravour!

Wir möchten uns hiermit nochmals bei den beiden externen Statisten bedanken, die das Szenario realer machten und somit auch näher an einen tatsächlichen Einsatz heran brachten.